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Bulgarische Euromünzen werden über die Geschichte und Geistlichkeit des Landes „sprechen“

Foto: BNB

Ab dem 1. Januar 2026 wird Bulgarien Mitglied der Eurozone. Damit verabschiedet sich das Land von den bisherigen Lew und Stotinki. Die neue Währung, die die nationale ersetzt, wird zwar anders aussehen, aber die bekannten Symbole und Bilder beibehalten. Die bulgarischen Euromünzen wurden bereits von der BNB und der Europäischen Kommission genehmigt. Ihre ausgewählten Motive spiegeln die Geschichte und geistige Identität des Landes wider.

Zwei Seiten einer Münze - europäische Einheit und bulgarische Identität

Alle Euromünzen haben zwei unterschiedliche Seiten – eine einheitliche und eine nationale Seite. Die gemeinsame Seite wurde vom belgischen Designer Luc Luycx vom Königlichen Belgischen Münzhof entworfen und zeigt die Europäische Union bzw. den europäischen Kontinentund unterstreicht so die Einheit der EU.

Gleichzeitig hat jeder Mitgliedstaat das Recht, das Aussehen der nationalen Seite seiner Euromünze selbst zu bestimmen. Zu den obligatorischen Symbolen auf bulgarischen Euromünzen gehören der Kreis der zwölf EU-Sterne sowie das Wort BULGARIEN in kyrillischer Schrift. Alle Münzen tragen die Jahreszahl „2026“, die den offiziellen Übergang Bulgariens zum Euro markiert.

Wie werden die neuen bulgarischen Euromünzen aussehen?

Das Design stammt vom Team des bulgarischen Münzhofes, der auch für die Prägung der Münzen verantwortlich ist. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir in den neuen Geldeinheiten bekannte, aber starke Motive:

Auf der 2-Euro-Münze wird der bulgarische Aufklärer und Geistliche Paisij Hilendarski abgebildet sein. Am Rand der Münze ist in Großbuchstaben die Inschrift „GOTT SCHÜTZE BULGARIEN“ eingeprägt. Dieser Text erscheint erstmals auf neu geprägten Münzen nach der Befreiung – als Ausdruck des Wunsches der Bulgaren, ihr Vaterland zu bewahren.

Der heilige Iwan Rilski, der himmlische Schutzpatron des bulgarischen Volkes, wird die 1-Euro-Münze zieren – ein Symbol, das sowohl Barmherzigkeit und Schutz ausstrahlt als auch den Willen bekundet, im europäischen Miteinander die bulgarische Identität zu bewahren.

Die kleineren Nennwerte – von 1 bis 50 Eurocent – werden den von den aktuellen bulgarischen Münzen bekannten Reiter von Madara zeigen. So wird selbst der kleinste Eurocent „kyrillisch“ sprechen und uns daran erinnern, dass Bulgarien Teil Europas ist, ohne seine Individualität zu verlieren.

Die Herstellung der Euro-Banknoten erfolgt in gemeinsamer Verantwortung der EZB und der nationalen Zentralbanken. Auch Bulgarien wird sich an der Produktion beteiligen; die für die Übergangszeit benötigten Stückzahlen werden rechtzeitig vor dem 1. Januar zur Verfügung stehen. Gestalterisch werden sich die Scheine jedoch nicht an nationalen Motiven orientieren, sondern dem einheitlichen Design der EZB folgen.

Nach der offiziellen Einführung des Euro bleiben Lew und Stotinki noch einen Monat lang gesetzliches Zahlungsmittel. Danach können sie bei der Bulgarischen Nationalbank unbegrenzt, gebührenfrei und fristenlos umgetauscht werden.

Nach Einschätzung von Analysten bedeutet der Übergang zur europäischen Währung keinen Verlust nationaler Identität, sondern ist vielmehr ein Prüfstein für ihre Beständigkeit. Denn wenn ein Land einer neuen Wirtschaftsgemeinschaft beitritt, steht es stets vor der Wahl: sich selbst aufzugeben – oder sich mit Würde zu behaupten. Bulgarien hat sich offensichtlich für Letzteres entschieden. In einer Welt, in der Symbole zunehmend verblassen, besteht das Land darauf, sichtbare Spuren zu hinterlassen – nicht nur in den Geschichtsbüchern, sondern auch in den Händen und Köpfen der Menschen.


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Autor:  Weneta Nikolowa

Übersetzung: Lyubomir Kolarov

Redaktion: Rossiza Radulowa

Veröffentlicht von: Marta Ros

Fotos: BNB, BTA, BNR, coinsinfo.wixsite.com, bbr.bg



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