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Bulgarische Kunst, Rhythmen und ein interaktives Museum in Deutschland im Oktober

Foto: bulgarisches-kulturinstitut.de

Mit dem Beginn des Herbstes verwandelte sich Berlin in eine Oase der bulgarischen Kultur und Kunst in Deutschland. Das Bulgarische Kulturinstitut (BKI) in der deutschen Hauptstadt bereitete ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen, Theateraufführungen, Filmvorführungen und Folkloreveranstaltungen vor, die sowohl die Bulgaren als auch die deutsche Öffentlichkeit den bulgarischen kulturellen Errungenschaften näherbringen sollen.


Die neue Saison der Institution begann mutig bereits Mitte September mit der Ausstellung „Kulturelle Nomaden“ unter der Kuratorin Irina Batkowa, die bis zum 10. Oktober zu sehen ist. Zwanzig zeitgenössische Künstler aus Bulgarien, der Türkei, Deutschland, Österreich, Japan und Island, die in Deutschland leben und arbeiten, zeigen darin, wie heutige Künstler-Nomaden sich in den sich wandelnden kulturellen, politischen und sozialen Räumen der Gegenwart bewegen und dabei Erinnerung, persönliche Geschichte und nationale Identität in sich entwickelnde künstlerische Sprachen verwandeln. Die Werke sind zugleich neue Ergänzungen zur Sammlung „Herbarium“, die vom Außenministerium Bulgariens unterstützt wird.


Mitte Oktober wird das BKI-Berlin Gastgeber des Projekts „Fantasy – Das Nicht-Museum von Plowdiw“. Dieses interaktive Erlebnis durchbricht traditionelle Museumsformate und lädt zu einer Reise durch die lokale Kultur, Geschichten und Legenden der zweitgrößten Stadt Bulgariens ein. „Fantasy“ präsentiert 20 interaktive Installationen, die digitale Technologien, visuelle Kunst, Comics, Animation und Stadtkultur verbinden. Besucher können in die animierten Comicwelten von „Majna Town“ eintauchen, durch die Zeit und die Viertel von Plowdiw reisen und die älteste „lebendige“ Stadt Europas aus einer völlig neuen, fantastischen Perspektive erkunden. Geschaffen wurde das Nicht-Museum von einem Team aus mehr als 20 Künstlern – darunter Grafikdesigner, Illustratoren, Bühnenbildner, Architekten, Kuratoren, Musiker und Entwickler interaktiver Inhalte. Einige von ihnen werden am 15. Oktober um 19.00 Uhr bei der Präsentation des Projekts vor Ort sein.


Am 20. Oktober um 19.00 Uhr ist die Eröffnung der Fotoausstellung „Reisen“ des Schauspielers und Fotografen Simeon Ljutakow geplant. Eine visuelle Erzählung „über Staub, Menschen, Vulkane und die Bühne“, wie der Künstler selbst erklärt. In sozialen Netzwerken lud Simeon Ljutakow Interessierte ein, nicht nur in die Bilder einzutauchen, sondern auch die Spuren seiner 33-jährigen fotografischen Reise zu entdecken, die er in dieser Ausstellung kodiert hat.


Für alle, die sich lieber in Bewegung zu bulgarischen Rhythmen wiegen, hält das BKI-Berlin ebenfalls Angebote bereit. Am 11. Oktober um 14.30 Uhr findet in der Berliner Kirche „Luisenkirche“ das Festkonzert „Libe le“ anlässlich des zehnjährigen Bestehens des bulgarischen Kinderchores „Scharena Gajda“ statt. Der 2015 von der Dirigentin Borjana Welitschkowa gegründete Chor vereint in seinem Repertoire Werke verschiedener Genres – vom bulgarischen Folklore über Rock bis hin zu Popmusik. 

Kinderchor „Scharena Gajda“

Er gewann erste Preise bei renommierten internationalen Wettbewerben und nahm aktiv an Großprojekten als Teil der Chor-Familie von Bulcanto und Bulgarian Voices Berlin teil. Jedes seiner Konzerte ist ein Zeugnis für die Kraft des bulgarischen Geistes und dafür, wie unsere Kultur auch außerhalb der Heimat durch die zauberhaften Stimmen der Kleinsten aufblüht – oft Kinder, die außerhalb Bulgariens geboren wurden. Erst vor wenigen Wochen absolvierte der Chor eine Tournee in Kanada mit Konzerten in Niagara Falls, Brampton, Ottawa und Montreal. Am 11. Oktober in Berlin wird jedoch das wichtigste Konzert des Jahres stattfinden – mit den schönsten Liedern ihres Repertoires, als Ergebnis von zehn Jahren Lernen, Proben und aufrichtiger Liebe zum bulgarischen Volkslied.


Das Bulgarische Kulturinstitut lädt auch Kinofreunde unter unseren Landsleuten nach Mainz – die Stadt des Rheinweins – ein. Am 25. Oktober ist dort im Kulturei Mainz der Nachmittag dem neuen bulgarischen Kino gewidmet. Beginn ist um 16.00 Uhr mit der Vorführung des Jugendfilms „Der Fall Tesla“ (2023) von Andrej Hadschiwassilew. 



Um 19.00 Uhr folgt der Film „Hochzeit“ der Regisseurin Magdalena Raltschewa. Das Drehbuch stammt von dem Dramatiker und Journalisten Juri Datschew nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolaj Hajtow. Die Filmvorführungen stehen unter der Schirmherrschaft der Generalkonsulin der Republik Bulgarien in Frankfurt am Main, Diana Popowa, sowie des Honorarkonsuls der Republik Bulgarien in Rheinland-Pfalz, Daniel Garr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erfolgt unter: a.jivkova@gmx.de.

Folkloreensembles „Zarewo“

Den feierlichen Abschluss des bulgarischen Oktobers in Deutschland bildet am 31. Oktober im Gebäude der Bulgarischen Botschaft in Berlin ein Konzert des Folkloreensembles „Zarewo“ unter der künstlerischen Leitung von Christo Jordanow. Beginn ist um 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter bki-anmeldung@bulgarischeskulturinstitut.de ist jedoch erforderlich.

Das Konzert des Ensembles „Zarewo“ ist Teil seiner Deutschlandtournee anlässlich des Tages der Volksaufklärer am 1. November und steht unter der Schirmherrschaft von S. E. Grigor Poroschanow, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter Bulgariens. Nach Berlin wird das Ensemble auch in Barleben in Sachsen-Anhalt auftreten.


Autorin: Wessela Krastewa

Übersetzt und veröffentlicht von Lyubomir Kolarov

Fotos: bulgarisches-kulturinstitut.de, Facebook/ Sharena Gayda Berlin, Facebook/ The Tesla Case



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