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Bulgarien im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

Parlamentspräsidentin Zezka Zatschewa (l.) und der Minister für Arbeit und Sozialpolitik, Totju Mladenow, und die Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Bulgarien, Sinaida Slatanowa (r.), bei der Eröffnung des "Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" in Bulgarien
Foto: BGNES
Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsländer erklärten 2010 zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Nach Angaben von Eurostat leben knapp 80 Millionen Europäer in Armut und am Rande der Armut. Besonders besorgniserregend ist, dass 19 Millionen von ihnen Kinder sind.

Bulgarien ist das ärmste Land in der Europäischen Union. Dagegen ist das Problem der Armut nicht so akut in Tschechien, der Slowakei und Holland. Die Rolle der nationalen Parlamente sei nach den Worten der bulgarischen Parlamentspräsidentin Zezka Zatschewa außerordentlich wichtig für die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung und noch wichtiger unter den Bedingungen der Wirtschaftskrise. Sie sagte das bei der Eröffnung einer Diskussion im Parlament zum Thema.

„Unter den heutigen Bedingungen des Mangels an Solidarität und der Wirtschaftskrise braucht Bulgarien mehr den je jeden seiner Bürger. Die Menschen von den gefährdeten Gruppen brauchen unsere Unterstützung“, betonte Zezka Zatschewa. Sie unterstrich auch die Rolle des Lissabonner Vertrages im Bereich der Sozialpolitik für ein Europa der Rechte, Werte, der Solidarität und Sicherheit.

Laut der Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission in Bulgarien, Sinaida Slatanowa, braucht Europa eine einheitliche Stimme und gemeinsame Bemühungen, um seinen Bürgern zu helfen, die in einer schweren sozialen und wirtschaftlichen Lage sind. Sie sagte, dass laut Daten des Eurobarometer vom August und September 2009 9 von 10 Bürgern der Europäischen Union der Meinung sind, dass die Probleme der sozialen Ausgrenzung und Armut sehr ernst in den Ländern sind, in denen sie leben.

Für Bulgarien seien Themen wie Kinderarmut und die Einschränkung der Weitergabe der Armut von Generation zu Generation, die aktive Einschließung der am meisten vom Arbeitsmarkt entfernten, die Überwindung der Diskriminierung und der sozialen Integration der gefährdeten ethnischen Gruppen und der Behinderten, sowie die Gleichheit der Geschlechter bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung an erster Stelle. Laut dem bulgarischen Minister für Arbeit und Sozialpolitik Totju Mladenow werde man in diesem Zusammenhang zum ersten Mal mit den örtlichen Behörden gemeinsame kommunale Pläne zur Bekämpfung der Armut erstellen. Zu den Verpflichtungen unseres Landes im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung gehören Begegnungen mit Heimkindern, sowie mit nichtstaatlichen Organisationen, um ihre Meinung zum Thema zu erfahren, sagte er. Falls Bulgarien bis Ende 2010 eine nationale langfristige Strategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung auf der Grundlage des Einvernehmen zwischen allen Partnern haben wird, würde das ein Erfolg für uns sein, so der Minister. Er erklärte, dass die neue Mitte-Rechts-Regierung der Partei GERB mit ihrem Machtantritt im Juli 2009 dringende Maßnamen zur Bekämpfung der Armut getroffen habe. Anstatt einige Rentner, die in den Jahren nach der Wende keinen Urlaub mehr hatten, ans Meer zu schicken, wie es die Vorgängerregierung machte, habe die neue Armenküchen geschaffen, sagte er.

„Im ganzen Land wurden Armenküchen geschaffen“, sagte der GERB-Minister Mladenow. Dort speisen täglich 11.000 Menschen. Das sind gefährdete Menschen, die nicht allein für sich sorgen können.“

Totju Mladenow versprach, dass das Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik alles mögliche unternehmen werde, damit die Armenküchen auch nach dem 31. März funktionieren können, wenn das für sie bestimmte Geld alle sein wird.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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