Vier Monate dauerten die Todesqualen der bis dahin als eine der Perlen in der Krone des bulgarischen Bankensystems geltenden Korporativen Handelsbank. Nach schwierigen und widersprüchlichen Äußerungen und Überlegungen, nach Anstrengungen und sensationellen Enthüllungen, unüberzeugenden Argumenten und Entschuldigungen, hat entgültig die BNB Mut gefasst und den Zusammenbruch der Bank zugegeben, indem sie ihre Lizenz entzogen hat.
Die Ergebnisse aus der Finanzprüfung der Bank haben ihre kritische Kreditlage offen gelegt. Das hat alle Pläne einer Genesung durch Hilfe der Nationalbank, des Staates oder von verschiedenen Investoren zunichtegemacht. Nun muss die Bank ein Bankrottverfahren durchlaufen, die Aufsicht wird versuchen, die Aktiva der Bank trotzdem zu verkaufen, während die Anleger qualvoll um ihr Geld kämpfen werden. Zumindest die gesetzlich gesicherten Einlagen von bis zu 100.000 Euro sollen ausgezahlt werden. Auch der bisherige Geschäftsführer der BNB, dem ein Großtel der Schuld für die Lage der KTB gegeben wird, soll ersetzt werden. Das Schlimmste aber ist der Preis, den wir alle zahlen werden, egal ob wir Anleger waren oder nicht.
Bis vor kurzem behaupteten alle Institutionen, dass sie die Lage im Griff haben und dass das bulgarische Bankensystem sehr stabil und unter Kontrolle sei. Das haben die Bulgaren für bare Münze genommen und haben ihre Ersparnisse mutig in die so vertrauenswürdigen bulgarischen Kreditinstitute eingelegt. Die Korporative Handelsbank hat viele von ihnen mit attraktiven Zinsen und anderen Bedingungen gelockt. Sie wurde als vierte landesweit eingestuft und zwar auch deswegen, weil auch viele öffentliche Mittel ihr anvertraut wurden. Parallel zu der finanziellen Expansion der KTB wuchs auch das Imperium ihres Mehrheitseigentümers Zwetan Wassilew. Er hat unter den offensichtlich nicht so wachsamen Augen der Politik sich eins nach dem anderen Großunternehmen unter die Nagel gerissen wie der größte Tabakhersteller des Landes, eine der größten Telekommunikationsgesellschaften, einen TV-Sender, eine weitere kleinere Bank etc. All das schaffte ihm natürlich aber nicht nur Freunde. Man hat Zweifel an seine Geschäfte zu äußern, die mit dem Segen bestimmter politischer Kräfte erfolgten. Diese Anschuldigungen und Gerüchte schienen ihn aber nicht all zu sehr zu beunruhigen, bis eines Tages seine Beziehung zu seinem Geschäftspartner Deljan Peewski in die Brüche ging. Bis heute kennt keiner die Ursache dafür, Tatsache ist aber, das seitdem das Imperium von Wassilew Stück für Stück zu bröckeln begann...
Übersetzung: Milkana Dehler
5,41 Prozent betrug die Arbeitslosenquote im Land im Juli 2024, meldete die Arbeitsagentur. Im vergangenen Monat gab es 152.844 arbeitslose Personen und 14.542 haben eine Arbeit aufgenommen. Auch die Zahl der Stellenangebote ist gestiegen,..
Der Preis für landwirtschaftliche Flächen in Bulgarien hat sich in den letzten sieben Jahren mehr als verdoppelt und ist um 108,7 Prozent gestiegen, geht aus den Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Im Jahr 2016 lag der Durchschnittspreis..
Im zweiten Quartal 2024 ist der durchschnittliche monatliche Bruttolohn in Bulgarien im Vergleich zum ersten Quartal 2024 um 4,5 Prozent auf 2.296 Lewa (1.174 Euro) angestiegen. Das geht aus den Daten des Nationalen Statistikamtes hervor. Die..
Der russische Mineralölkonzern Lukoil plant den Verkauf seiner bulgarischen Raffinerie in Burgas. Es ist die größte auf dem Balkan, schreibt die..