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Die Rote Kirche bei Perustitza zieht wieder zahlreiche Besucher an

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Foto: Weneta Nikolowa

Im Fuße der Rhodopen, etwa zwei Kilometer von Perustitza und 140 Kilometer von Sofia entfernt, schmiegt sich die so genannte Rote Kirche. Der Kirchenbau ist eines der beeindruckenden Denkmäler frühchristlicher Architektur in Bulgarien. Die Kirche konnte unlängst wiederhergestellt werden. Die Wissenschaftler sind sich uneinig, wann genau die Rote Kirche gebaut worden ist. Es überwiegt die Meinung, dass sie Ende des 4., Anfang des 5. Jahrhunderts entstand. Damit ist sie eines der ältesten christlichen Bauten in Bulgarien überhaupt. Vermutlich entstand sie – ähnlich, wie auch andere Kirchen, anstelle einer früheren thrakischen Heiligenstätte.

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Es steht fest, dass das anfängliche Gebäude keine Kirche war“, sagt die Historikerin Maria Andreewa. „Das Gebäude war rund und hatte zwei runde Gänge. Offensichtlich war es eine Kultstätte, wo die Reliquien frühchristlicher Heiliger aufbewahrt wurden. Bekanntlich fand im Jahr 324 das Erste Konzil von Nicäa, das erste ökumenische Konzil, statt. Vermutlich wurde diese Rotunde Jahrzehnte später gebaut“, sagt Maria Andreewa.

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Im Mittelalter verwandelt sich die Rotunde in eine christliche Basilika, die der Heiligen Mutter Gottes geweiht wurde. In den darauffolgenden Jahren wurde der Kirchenbau mehrmals zerstört und wieder errichtet. Heutzutage ist er als die „Rote Kirche“ wegen des Backsteins und des rosigen Mörtels bekannt.

Von den meisten frühchristlichen Bauten bleiben bis heute höchstens 50 Zentimeter der Außenwände und Teile der Bodenmosaiken erhalten. Von der Roten Kirche blieb eine 14-Meter-hohe Wand“, erzählt weiter Maria Andreewa. „Die Fachleute behaupten, dass die volle Höhe des Kircheninnenraums 17 Meter betragen hat. Stelle man sich nur vor, wie majestätisch diese Kirche einst war! Sie ist in die Geschichtsbücher als eine Basilika eingegangen, aber als eine Basilika bezeichnet man eigentlich Bauten, die aus einem Raum bestehen. Die Rote Kirche hingegen hat vier Kuppel und entsprechend vier Räume. Hinzu kommen die Gänge rund um den Kircheninnenraum, der Vorraum und die Altarapsis. Die Fachleute konnten zwei Schichten der Wandmalereien freilegen. Die erste Schicht stammt aus dem 5.-6. Jahrhundert, die zweite – vom 10.-12. Jahrhundert“, so Maria Andreewa.

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Die Rote Kirche bei Perustitza muss sehr üppig verziert gewesen sein. Auf dem Boden des Kircheninnenraums gab es ein bemerkenswertes Mosaik. Die Wände waren zum Teil mit Marmor beschichtet. Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche zerstört. Der tschechische Geschichtsschreiber Konstantin Jiricek war der erste, der in neueren Zeiten ein Interesse am Kirchenbau zeigte. 1883 sah er die Kirchenreste zum ersten Mal und beschrieb sie in seinen Chroniken. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die wunderschöne Kirche wiederhergestellt und heute zieht sie wieder zahlreiche Besucher an. Unlängst konnte sie wieder erneuert werden und glänzt heute in ihrer vollen Pracht.

Übersetzung: Vessela Vladkova

Fotos: Weneta Nikolowa

Dieser Beitrag ist mit der Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Projekts „Kommunikationskampagne zur Förderung des Inlandstourismus in Republik Bulgarien“ entstanden.



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