Zurück in öffentliche Hand. So scheint der globale Trend im Wasserversorgungssektor zu heißen. Zumindest angesichts der Tatsache, dass in den letzten 15 Jahren fast 235 Städte, darunter Metropolen wie Paris, Berlin, Budapest, Buenos Aires oder Kuala Lumpur ihre Verträge mit privaten Wasserunternehmen gekündigt oder nicht verlängert haben. In Staaten wie Belgien, Österreich, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern ist die Wasserversorgung traditionsgemäß zu 100 Prozent öffentlich-rechtlich. In Bulgarien allerdings ist die Debatte um den öffentlichen Preis der privaten Wasserlieferungen weiterhin ein Tabu-Thema.
Unlängst hat die Forscherin Satoko Kishimoto vom Transnational Institut in Amsterdam eine Vorlesung in Sofia zum Thema „Rückkehr zur öffentlichen Wasserversorgung“ (Reclaiming Public Water) gehalten. Das geschah auf Einladung der deutschen Rosa-Luxemburg-Stiftung und des Projekts „Neue linke Perspektiven“. Über die Geschichte der Wasserversorgung und die aktuellen Herausforderungen in dieser Branche sagte sie:
 „Ein wichtiger Meilenstein für die internationale Gemeinschaft ist die  Uno-Resolution aus dem Jahr 2010, mit der die Vereinten Nationen den Zugang zu  Wasser zum Menschenrecht erklärt haben. Die große Streitfrage derzeit ist, ob  Wasser ein öffentliches Gut oder Handelsware ist. Je nach Standpunkt fällt die Wasserversorgungspolitik  unterschiedlich aus. Internationale Institutionen wie die Weltbank und viele  Politiker sehen Wasser als Handelsware an, die einen Preis hat und aus deren  Handel man Profite realisieren sollte. Die konträre Meinung vertreten  Organisationen wie unsere, die Wasser als öffentliches Gut betrachten, dass der  Menschheit gehört. Diese Sicht setzt allerdings einen Wechsel in der  Wasserversorgungspolitik voraus“, meint Satoko Kishimoto.
„Ein wichtiger Meilenstein für die internationale Gemeinschaft ist die  Uno-Resolution aus dem Jahr 2010, mit der die Vereinten Nationen den Zugang zu  Wasser zum Menschenrecht erklärt haben. Die große Streitfrage derzeit ist, ob  Wasser ein öffentliches Gut oder Handelsware ist. Je nach Standpunkt fällt die Wasserversorgungspolitik  unterschiedlich aus. Internationale Institutionen wie die Weltbank und viele  Politiker sehen Wasser als Handelsware an, die einen Preis hat und aus deren  Handel man Profite realisieren sollte. Die konträre Meinung vertreten  Organisationen wie unsere, die Wasser als öffentliches Gut betrachten, dass der  Menschheit gehört. Diese Sicht setzt allerdings einen Wechsel in der  Wasserversorgungspolitik voraus“, meint Satoko Kishimoto.
Das größte Problem der Privatunternehmen sind die langfristigen und großen Investitionen, die sie tätigen müssen. Sie sind daran interessiert, die Verluste auf den „öffentlichen Partner“ abzuwälzen. Das führt zur doppelten Belastung: zuerst zahlen die Kunden ihre Rechnungen als Haushalte und anschließend als Steuerzahler, die den Privatanleger subventionieren.
„Für Privatunternehmen ist es sehr schwer, derart langfristige Investitionen zu machen. Sie sind auf schnellen Profit ausgerichtet“, erläutert die Expertin. „Wasser ist ein natürliches Monopol. Die Menschen können sich die Wasserrohre nicht aussuchen, d.h. auf dem freien Markt ist Wasser kein Gegenstand von Konkurrenz. Nicht von ungefähr wurde in entwickelten Ländern in Europa sowie in den USA und Japan in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts universeller Zugang zu Trinkwasser gesichert.“
In Bulgarien sind die Wasserleitungen im Durchschnitt 36 Jahre alt, die Wasserrohre wurden über Jahrzehnte nicht ausgewechselt. Die französische Firma „Veolia“ ist mit 77,1 Prozent an der Konzession „Sofioter Wasser“ beteiligt. Das ist die einzige öffentlich-private Partnerschaft in der bulgarischen Wasserwirtschaft, die bereits auf eine 15jährige Geschichte zurückblickt. Wir fragten Georgi Medarow, Co-Autor der Studie „Im Fokus: Die öffentliche Wasserversorgung“, nach den größten Mankos bei den Wasserlieferungen in Bulgarien und wollten auch von ihm wissen, ob „Sofioter Wasser“ seine Dienstleistungen verbessert hat.
 „Das größte Problem sind überall die Verluste, die durch den Bau von  Kläranlagen und Wasser- und Abwasserleitungen entstehen. Wenn es gewisse  Fortschritte gibt, dann dank der EU-Fördermittel. Konkret in Sofia gibt es  keinen Progress bei der Senkung der Verluste, zugleich sind die Preise fast um  ein Vierfaches höher, als ursprünglich im Vertrag verankert war. Probleme mit  den Investitionen haben leider auch die staatlichen und die Kommunalfirmen. Unsere  Studie belegt, dass die Konzessionierung keine Alternative ist und wir nach  anderen Wegen suchen sollten, um das Problem mit dem chronischen Gelddefizit in  diesem Sektor zu beheben. Die Konzession ist nämlich auch eine Art Kreditierung  und Verschuldung, die dann über die Wasserrechnungen beglichen wird. Hinzu  kommt, dass Privatunternehmen ebenfalls Kredite aufnehmen und Kreditkosten  haben, die höher sind als bei öffentlichen Unternehmen. Langfristig gesehen  bedeutet das größere Kosten ohne öffentlichen Nutzen“, resümiert Georgi  Medarow.
„Das größte Problem sind überall die Verluste, die durch den Bau von  Kläranlagen und Wasser- und Abwasserleitungen entstehen. Wenn es gewisse  Fortschritte gibt, dann dank der EU-Fördermittel. Konkret in Sofia gibt es  keinen Progress bei der Senkung der Verluste, zugleich sind die Preise fast um  ein Vierfaches höher, als ursprünglich im Vertrag verankert war. Probleme mit  den Investitionen haben leider auch die staatlichen und die Kommunalfirmen. Unsere  Studie belegt, dass die Konzessionierung keine Alternative ist und wir nach  anderen Wegen suchen sollten, um das Problem mit dem chronischen Gelddefizit in  diesem Sektor zu beheben. Die Konzession ist nämlich auch eine Art Kreditierung  und Verschuldung, die dann über die Wasserrechnungen beglichen wird. Hinzu  kommt, dass Privatunternehmen ebenfalls Kredite aufnehmen und Kreditkosten  haben, die höher sind als bei öffentlichen Unternehmen. Langfristig gesehen  bedeutet das größere Kosten ohne öffentlichen Nutzen“, resümiert Georgi  Medarow. 
Eine Alternative bilden die sogenannten öffentlich-öffentlichen Partnerschaften oder die Kooperation zwischen zwei Gemeinden oder zwischen Gemeinden und Staat. So können die Bürger mit ihrem Votum ineffiziente Politiken kontrollieren und sanktionieren. Die Ausrichtung liegt dabei nicht auf dem Profit, sondern auf einer hochwertigen Dienstleistung, die Zugang zu einer natürlichen Ressource gewährt.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Zum dritten Mal in Folge organisiert das Karin-Heim in Warna die Wohltätigkeitsinitiative „Iwan-Stantschow-Preise“ zum Gedenken an den bulgarischen Diplomaten und Gründer der Organisation, Botschafter Iwan Stantschow, teilte die Bürgerorganisation mit...
Premierminister Rossen Scheljaskow hat König Charles III. erneut zu einem Besuch in Bulgarien eingeladen, teilte der Ministerrat mit. Die beiden unterhielten sich beim königlichen Empfang, der anlässlich des Gipfeltreffens im Rahmen der Initiative..
Wie das Vertrauen der Gesellschaft in die Medien bewahrt und gestärkt werden kann – das ist das zentrale Thema für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jahreskonferenz der Internationalen Vereinigung der öffentlich-rechtlichen Medien, die in..
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 heiter
								heiter aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
 aufgelockerte Bewölkung
								aufgelockerte Bewölkung
13.000 Bulgaren waren 2024 laut Angaben der bulgarischen Botschaft in Bern in der Schweiz registriert. Die Statistik ändere sich ständig, was durch..
In der eleganten und modernen MuTh-Halle in Wien fand ein bemerkenswertes Benefizkonzert und -spektakel statt. Alle Einnahmen aus den..
Der Sammelband „Korten-Folkloremärchen aus Bulgarien und Moldau“ wird am 30. Oktober 2025 (Donnerstag) um 18.30 Uhr im Bulgarischen Kulturzentrum..
