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Analysen belegen: Schattenwirtschaft schrumpft, legales Business wächst

Die Verleihung der Jahrespreise „Wirtschaft im Hellen“
Foto: BGNES

Der Großteil der bulgarischen Wirtschaft folgt den gesetzlichen Bestimmungen und die Wirtschaftssubjekte zahlen die entsprechenden Steuern, Gebühren, Gehälter und Versicherungen ihrer Angestellten. Es gibt aber auch einen illegalen oder halb-legalen Bereich, der je nach Einschätzung von Gewerkschaften und Arbeitgebern rund 20 bis 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts generiert. Das wurde auf einem Forum diskutiert, das von der Vereinigung des Industriekapitals in Bulgarien (AIKB) und dem Nationalen Zentrum „Wirtschaft im Hellen“ organisiert wurde.

Analysen belegen, dass die Schattenwirtschaft auf ein Fünftel geschrumpft sei; das legale Business habe im vergangenen Jahr ein Wachstum von 4,5 Prozent erfahren, was der höchste Wert der letzten 5 Jahre ist. Gründe hierfür sind die Finanz- und Wirtschaftsstabilität, die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Geschäftsbedingungen und zur Eindämmung der Schattenwirtschaft. Der Vorsitzende der AIKB Wassil Wassilew erinnerte daran, dass die Schattenwirtschaft nicht nur den Staatshaushalt prelle, sondern auch eine der Formen illoyaler Konkurrenz gegenüber den Unternehmen darstelle, die sich an die Regeln halten.

Von der AIKB werden jedoch einige staatliche Politiken bemängelt. So z.B. würden im Energiewesen die Stromhersteller aus erneuerbaren Energieträgern und die Anwender einer Kraft-Wärme-Kopplung sowie die sogenannten „amerikanischen“ Kraftwerke weiterhin eine bevorzugte Stellung genießen, was den Marktprinzipien wiederspreche.

Die Tendenz ist jedoch klar und die Zeiten der „wilden Marktwirtschaft“ und der Gesetzlosigkeit sind lange vorbei. Heutzutage ist es nicht nur einfacher, sondern auch einträglicher, legale Geschäfte zu betreiben. Der Verdienst hierfür komme nicht nur den Unternehmerkreisen zu, sondern auch den Behörden, die das Unternehmertum fördern und versuchen, selbst die kleinsten und schwächsten Firmen nicht zu behindern. Man arbeitet an der Schaffung besserer Infrastrukturen, gesetzlicher Rahmen und eines effektiven Justizsystems – alles Dinge, deren Mangel nicht nur die Unternehmer verschreckt, sondern sie dazu bringt, in die Schattenwirtschaft abzutauchen. Große Risiken bestehen in diesem Zusammenhang im Bauwesen, Tourismus, Verkehr und insbesondere in den kleinen Firmen; das dürfe jedoch laut Wassil Wassilew keinen Pessimismus aufkommen lassen.

Im Jahre 1993 betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung 3.583 Dollar. Als 1997 der Währungsrat eingeführt wurde, lag es bereits bei 3.810 Dollar und 2017 bei 8.331 Dollar, also um das 2,3fahe höher, und das dank von 350.000 unternehmungsfreudigen Bulgaren. Aus diesem Grund müssen auch die positiven Beispiele popularisiert werden“, empfiehlt Wassilew. Einige der guten Beispiele wurden im Wettbewerb des Nationalen Zentrums „Wirtschaft im Hellen“ mit einem Preis bedacht. Darunter sind der Abgeordnete der Koalition „Vereinigte Patrioten“ Christo Mitew, das Hauptarbeitsamt und die bulgarische Redaktion der „Deutschen Welle“.

Die Experten sprechen von einer „Aufhellung“ der bulgarischen Wirtschaft und prognostizieren, dass die Schattenwirtschaft in etwa 5 Jahren auf ein annehmbares Niveau von 13 bis 15 Prozent absinken wird. Laut Sozialminister Bisser Petkow würden zunehmend mehr Arbeitnehmer begreifen, dass ihnen die illegale Arbeit letztendlich selbst schade. Momentan könnten sie zufrieden sein, weil sie über mehr Mittel verfügen, da sie keine Steuern und Versicherungen zahlen, doch eines Tages werden sie als Rentenempfänger am Rand der Existenz leben, weil ihre Rente auf der Grundlage der von ihnen geleisteten Rentenbeiträge berechnet wird. Verluste erleide auch die ganze Gesellschaft, da die geringeren Einnahmen aus Steuern und Versicherungen die Möglichkeiten des Staates einschränke, in lebenswichtige öffentliche Systeme, wie Gesundheitsfürsorge, Bildung und Soziales zu investieren.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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