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Sträucher absorbieren effizienter schädliche Emissionen in einer städtischen Umgebung

Am Tag der Parks sprechen wir mit dem Landschaftsarchitekten Alexander Nedew

Foto: BTA

Am 28. Mai feiern wir in Bulgarien den Tag der Parks, der vor fast einem Vierteljahrhundert, im Jahr 1999, vom Ministerium für Umwelt und Wasser ins Leben gerufen wurde. In Bulgarien gibt es drei Nationalparks und elf Naturparks, wobei die Nationalparks Rila, Pirin und Zentralbalkan seltene natürliche Ökosysteme schützen und 1,35 Prozent der Landesfläche einnehmen. Die Naturparks Belassiza, Balgarka, Witoscha, Wratschanski Balkan, Goldstrand, Persina, Blaue Steine, Strandscha, Rila-Kloster, Russenski Lom und Schumen-Plateau machen 2,31 Prozent des Territoriums Bulgariens aus. Im ganzen Land gibt es nur 400 Menschen, die ihr Leben und ihre Energie für ihren Unterhalt einsetzen. Das sind die Landschaftsarchitekten Bulgariens.

„Die Arbeit ist angenehm, weil wir im Gegensatz zu den Architekten mit Lebewesen arbeiten, die sich sowohl mit jeder Jahreszeit als auch mit den Jahren verändern“, sagte Landschaftsarchitekt Alexander Nedew gegenüber „Radio Bulgarien“. „Es ist sehr erfreulich, einen Baum zu pflanzen und dann zu sehen, wie er in 2, 5 oder 10 Jahren aussieht.Die ersten Bäume, die ich gepflanzt habe, sind bereits über 15 Jahre alt. Das ist der Reiz für einen Landschaftsarchitekten. Was mir an meiner Arbeit gefällt, ist, dass das, was ich heute entwerfe, immer interessanter wird.“

Alexander Nedew sprach auch über den Zustand der Landschaftsgestaltung in Sofia und die Probleme, die durch mangelnde Instandhaltung entstehen, die an vielen Orten in der Stadt sichtbar ist.

„Sofia entwickelt sich auf eine ganz besondere Art und Weise. Tatsächlich gibt es im zentralen Teil der Stadt keine freien Flächen, die als Grünflächen genutzt werden könnten. Aber auch große Grünflächen sind mir wichtig. Denn sie erzeugen ein Gefühl von viel Grün im städtischen Umfeld“, erklärte er.

Ihm zufolge hat die Begrünung der Straßen auch eine ökologische Bedeutung, doch er vertritt eine andere als die etablierte These. Seiner Meinung absorbieren Bäume am besten Staubpartikel und Kohlendioxid in den Städten, aber sie wachsen zu langsam. Deshalb nennt er die Sträucher als gute Luftreiniger:

„Der Strauch kann eine enorme Menge an Staub und Kohlendioxid aufnehmen, mit denen wir zu kämpfen haben. Man sollte auch bedenken, dass die vollständige Entwicklung eines Sträuches drei bis fünf Jahre dauert, während diese Zeit für einen Baum bei weitem nicht ausreicht. Wir haben derzeit ein ernstes Problem mit der Lärm- und Staubbelastung. Deshalb sollte man nach Möglichkeiten suchen, an möglichst vielen Orten Sträucher zu pflanzen, um die einzelnen Wohnviertel vor Lärm und Staub zu schützen. In vielen Fällen lässt die Pflege dieser Sträucher aber zu wünschen übrig“, so Alexander Nedew.

„Ein naturbelassener Rasen fängt mehr Staub auf als einer, der gemäht ist. Alle diese Maßnahmen sind sehr einfach und erfordern nicht viele Mittel, können sich aber sehr positiv auf die Luftreinheit und die Lärmbelastung auswirken“, erklärt der Fachmann.

Auch die Begrünung von Dächern von Wohngebäuden ist eine gute Praxis, die zwar in vielen Städten Europas und der Welt üblich, bei uns aber noch eher exotisch anmutet:

„Es ist wichtig, dass die Dächer wasserdicht sind. Dank der Dachbegrünung geht de facto keine Grünfläche verloren. In die Gestaltung dieser Dachgärten können Bänke, Teiche usw. einbezogen werden. In unserem Land ist dies aufgrund der Vorschriften und teilweise auch aufgrund der Kosten immer noch schwer umzusetzen, obwohl sie kein Hindernis darstellen, wenn das Gesetz es zulässt, dass der Großteil der Begrünung auf dem Dach des Gebäudes erfolgt. Derzeit ist dies nur im Zentrum von Sofia erlaubt.“

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: BTA, BGNES, unsplash.com,



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