Ukrainische Staatsbürger, die infolge des Krieges nach Bulgarien geflüchtet sind, können sich seit Anfang der Woche im Universitätskrankenhaus „Losenez“ in Sofia kostenlos untersuchen lassen. In einem Interview für Radio Bulgarien erläuterte der Leiter der Klinik für Innere Medizin, Dr. Krassimir Angelow, die Vorgehensweise für die Patienten.
„Die Untersuchungen laufen auf die gleiche Art und Weise ab wie für bulgarische Staatsbürger. Bei Patienten, die keine dringende Hilfe benötigen, werden Sprechstunden vereinbart. Die einzige Anforderung ist, dass persönliche Dokumente vorgelegt werden“, erklärt Dr. Angelow und fügt hinzu, dass im Krankenhaus eine ukrainische Staatsbürgerin bereits operiert wurde.
„In der Chirurgie liegt eine Patientin aus der Ukraine, die kurz vor ihrer Flucht in ihrer Heimat operiert worden ist. Aufgrund von postoperativen Komplikationen war eine erneute OP nötig“, erzählt Dr. Angelow, der auch davon berichtete, dass ein Teil des Krankenhauspersonals mit Covid-19 infiziert ist, die Arbeit im Krankenhaus aber trotzdem normal laufe.
Bezüglich der Krankenversicherung der Flüchtlinge gebe es noch viele Unklarheiten, sagt der Arzt, doch das liege im Kompetenzbereich des Gesundheitsministeriums.
„Wir wissen noch nicht, wie die verschiedenen Untersuchungen, Manipulationen und Operationen dieser Patienten abgerechnet werden sollen“, gibt Dr. Angelow zu. „Mit Sicherheit kann ich aber bestätigen, dass die Patienten selbst keine Kosten tragen werden.“
Seit einer Woche werden auch in einem anderen multidisziplinären Krankenhaus der Hauptstadt, „Heilige Anna“, kostenlose Untersuchungen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft oder Religion durchgeführt.
Auch die Geburtskliniken „Scheijnowo“ und „Sweta Sophia“ und ihre Ärzteteams haben ihre Bereitschaft erklärt, den geflüchteten Frauen, die schwanger sind oder medizinische Hilfe und Beratung benötigen, tatkräftig zur Seite zu stehen.
Die Initiative für kostenlose Untersuchungen von ukrainischen Flüchtlingen unterstützen die Krankenhäuser „Medicus Alpha“ in Plowdiw, die Universitätskrankenhäuser in Burgas und Montana. Weitere werden sich sicher noch anschließen.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Universitätskrankenhaus „Losenez“, BGNES
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