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Flugzeuge, Wasserflugzeuge und Weltraumnahrung – himmlische Geschichten, gesammelt im Luftfahrtmuseum bei Plowdiw

Das grüne Militär-Wasserflugzeug Arado - 196 A-3 „Shark“ aus dem Jahr 1938 sorgt unter Kennern für Furore

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Foto: Luftfahrtmuseum - Plowdiw

Von den ersten Flugversuchen mit selbstgebauten Flügeln im 19. Jahrhundert bis hin zu den weltweit ersten Kampfflügen mit Aufklärungszielen und Bombenabwürfen. Von der ersten erfolgreichen Landung eines Flugzeugs ohne laufendes Triebwerk bis hin zur sechsten Weltraummacht der Welt... Die Bulgaren können in Bezug auf die Luftfahrt wirklich stolz sein. 
Diese berühmten Momente unserer Geschichte, zusammen mit kuriosen Fakten und Exponaten aus verschiedenen Epochen, werden im Luftfahrtmuseum in der Nähe von Plowdiw zum Leben erweckt. Die Besucher können Dutzende von Flugmaschinen - Flugzeuge, Hubschrauber und Ausrüstungen aus der Luftfahrt - besichtigen. Für Furore unter Kennern sorgt das grüne militärische Wasserflugzeug Arado - 196 A-3 „Shark“ von 1938. Das ist das einzige erhaltene Exponat auf der ganzen Welt, erfahren wir von Rada Banjaliewa, der Direktorin des Luftfahrtmuseums.

Das weltweit einzig erhaltene Militär-Wasserflugzeug Arado - 196 A-3 „Shark“
„Während des Zweiten Weltkriegs wurde eine Serie dieser Flugzeuge nach Bulgarien geschickt. Das Wasserflugzeug war ein deutsches und wurde mit dieser Modifikation nur für Bulgarien und für Rumänien hergestellt. Nur ein einziges dieser Wasserflugzeuge ist erhalten geblieben, weshalb es dieses Interesse weckt. Vor allem Besucher aus Europa, Australien und sogar Indonesien kommen, um es zu sehen“, freut sich Rada Banjaliewa.

Georgi Bozhinow Flugzeug - das älteste erhaltene bulgarische Flugzeug, gebaut 1926.
Zu den Highlights des Museums gehört das Modell „Jordanoff -1“ - das erste Flugzeug, das 1915 in Bulgarien von dem bulgarischen Piloten und Konstrukteur Assen Jordanoff gebaut wurde. Aber auch das Motorflugzeug von Georgi Bozhinow, 1912 konstruiert, erfreut sich eines großen Interesses. Bozhinow erhielt sogar ein Angebot vom Besitzer des französischen Luftfahrtunternehmens Sommer, Roger Sommer, für eine Serienproduktion in Frankreich. Er lehnte jedoch mit dem Wunsch ab, sein Flugzeug auf bulgarischem Boden bauen zu lassen. Das konnte jedoch erst 1926 realisiert werden. Während des Zweiten Weltkriegs gelang es Georgi Bozhinow, sein Flugzeug in einem Hangar außerhalb Sofias zu verstecken und es so vor den Bombenangriffen zu retten.

Gefriergetrocknete Weltraumnahrung
Ein besonderer Raum ist der Weltraumforschung gewidmet. Aber das ist nicht weiter verwunderlich. Bulgaries Beitrag für die Weltraumforschung ist weltweit anerkannt. Es ist das sechste Land, das 1979 einen Astronauten ins Weltall geschickt hat. 

Gewächshaus für das Weltall
„Bulgarien ist auch das dritte Land der Welt, das nach den USA und der damaligen Sowjetunion mit der Produktion von Lebensmitteln für den Weltraum begonnen hat“, sagt Rada Banjaliewa stolz und zeigt auf die gefriergetrocknete Weltraumnahrung, die von Astronauten während der Flüge gegessen wird - Bohnen, Wurst, Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren, Joghurt, Ljuteniza (Paste aus Paprika und Tomaten) und andere Lebensmittel. Fast alles, was auch auf der Erde auf den Tisch kommt, kann im Weltall eingenommen werden. 

Kapsel vom Raumschiff Sojus-33, mit dem Georgi Iwanow 1979 geflogen ist
Ausgestellt ist auch die Sojus-33-Landeeinheit, mit der der erste bulgarische Kosmonaut Georgi Iwanow und sein russischer Kollege Rukawischnikow gelandet sind. Zu sehen sind auch Iwanows Raumanzug. Interessant ist auch das bulgarische Weltraumgewächshaus. Es ist ein Gerät, in dem besondere Bedingungen für den Anbau verschiedener Gemüsesorten geschaffen werden. Es wurde während des zweiten bulgarischen Weltraumfluges vom bulgarischen Astronauten Alexander Alexandrow und seinen Kollegen benutzt.
Im Luftfahrtmuseum können Interessenten im Cockpit eines der populärsten Flugzeuge der bulgarischen Luftfahrt machen - der MiG 21 Selfies machen. MiG 21 hat eine Geschwindigkeit, die mehr als doppelt so hoch ist wie die Schallgeschwindigkeit. 

Raumanzüge von Georgi Iwanow
„Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch im Luftfahrtmuseum für die Kinder. Sie schauen auf die großen Flugzeuge und sind begeistert. An bestimmten Tagen sind die Kabinen und Salons geöffnet. Sie können hineingehen und das Innere bewundern. In einem der Flugzeuge zeigen wir auch Filme über die Geschichte der bulgarischen Luftfahrt“, sagte Rada Banjaliewa abschleßend. 

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Übersetzt und veröffentlicht von Georgetta Janewa
Fotos: Luftfahrtmuseum - Plowdiw




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